September 2011
Wir schreiben den 26. August 2011, es ist ein Freitag.
Ort des
Geschehens: Ostseestrand am Brodtener Ufer, nördlich von Travemünde gelegen.
Es ist ein
warmer Tag mit Temperaturen von fast 30 Grad, ein anlandiger Wind macht die
Wärme jedoch recht angenehm.
Es dürfte
so gegen 16 Uhr gewesen sein; ich saß mit meiner Frau in einer Strandmuschel
und blickte aufs Wasser, als ganz plötzlich ein Stein den Strand entlang flog.
Der Stein flog von rechts nach links kommend parallel zur Strandlinie und
hatte, als er für mich sichtbar wurde, (die Standmuschel hat die Sicht nach
rechts begrenzt) eine geringe Flughöhe von vielleicht 20 cm.
Ich
dachte, da hat ein Strandgänger, der sich ein wenig weiter rechts von uns
befunden hat, einen Stein geworfen; so gesehen nichts, was wirklich
erwähnenswert wäre. – Doch die Flugbahn war so ungewöhnlich, dass sie mich vor
ein Rätsel stellte. Eigentlich ist es so, dass die Flugbahn eines geworfenen
Gegenstandes, der Schwerkraft folgend, schnell wieder an Höhe verliert. Ein
Stein, der in nur geringer Höhe fliegt, hätte also schnell wieder den Boden
berühren müssen!!!
Außer
natürlich, er wäre mit großer Geschwindigkeit (Gewehrkugel) abgeschossen
worden. Doch so schnelle "Geschosse" hätte man unmöglich mit seinem
Auge eine ganze Weile in Ruhe betrachten können. Doch der Stein flog
bestenfalls so schnell, wie ein normaler Mensch ihn werfen würde. Vom Gefühl
her würde ich sagen, eher noch etwas langsamer.
Jetzt
hatte dieser Stein längst meine Aufmerksamkeit erlangt und ich verfolgte
gebannt seine Flugbahn. Tatsächlich hatte er nach einer gewissen Zeit Bodenberührung,
aber anstatt dort ausrollend zum Stillstand zu kommen, setzte er erneut zum
"Weiterflug" an, um dann wiederum den Boden zu berühren und erneut
weiterzufliegen …..
Doch dann kam er tatsächlich zum liegen, wen wundert's. Solch einen ungewöhnlichen Stein musste ich mir unbedingt aus der Nähe ansehen. Ich bin also schnell hin, um ihn nicht unter dem Gewirr der anderen Steine aus dem Auge zu verlieren. ….. Es handelte sich um ein eher unscheinbares Steinchen von etwa 2 - 2,5 cm Durchmesser. Es war annähernd rund. Doch Abplatzungen machten auch ein gleichförmiges rundes Aussehen zunichte.
Ich nahm den Stein mit und schritt die Entfernung bis zur Strandmuschel ab. Es waren 32 Meter – für einen Steinwerfer sollten 32 Meter keine allzu große Hürde sein, doch in einer so geringen Höhe einen Stein über eine solche Strecke fliegen zu lassen (werfen zu können)? Und wo kam der Stein her???
Ein Stück hinter der Strandmuschel lag noch ein einzelner Mann auf einer Decke, mit Kopfhörern am Ohr. Der schien jedoch so unbeteiligt am Geschehen zu sein, dass ich ihn mit fast 100%iger Sicherheit als Ursache für den Steinwurf ausschließen müsste. Er lag auch 15 Meter hinter uns, was die Steinwurflänge immerhin schon zu einer Wurfweite von etwa 47 Meter erhöht hätte, wenn er der Verursacher gewesen wäre.
Und dahinter waren wiederum die nächsten 100 Meter überhaupt keine weiteren Menschen!!!
Ich wollte es genau wissen und warf den Stein selber in geringer Höhe (flach, um ähnliche Bedingungen zu imitieren) so weit ich konnte, in der selben Richtung, über den Strand. – Das Ergebnis waren etwa 12 Meter, bis der Stein ausgerollt war. Tatsächlich flog der Stein, aufgrund seiner Beschaffenheit, nach der ersten Bodenberührung noch etwas weiter, ohne sofort abgebremst zu werden. Doch es waren in der Summe nur 12 Meter, ein aus meiner Sicht normaler und unspektakulärer Wert.
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Ich habe diese Begebenheit unter "Phänomene" eingeordnet, wohin es aus meiner Sicht auch gehört. Alles was geschieht, hat Ursachen – und wenn die bekannten Ursachen eine Begebenheit nicht verursacht haben können, dann müssen andere "Kräfte" am Wirken gewesen sein. Welche?
Autor: Bernd Freytag
www.berndfreytag.de/phaenomene/Steinflug.htm