Fallwelt (III)

Hölle auf Erden

Juni 2009

 

Unnormal

Was wir als "normal" empfinden, ist mit Sicherheit nicht "normal". Es ist eine Art Ausnahmesituation, die die Beschreibung "unnormal" verdient. Gemeint ist unsere Welt und die Art und Weise, wie wir auf ihr leben. – Dies werde ich nachfolgend etwas näher erklären.

 

Unsere Lebensweise

Die Menschen (Krone der Schöpfung?) zeigen ein Verhalten, welches in vielen Fällen schlimmer ist als das von Tieren, die mehr oder weniger nach "Überlebensprogrammen" funktionieren und kaum eine Wahl haben, das zu ändern. – Wir Menschen jedoch haben Verstand und Gefühle und können unser Handeln auf Erkenntnisse und Wissen ausrichten.

 

Hölle auf Erden

Doch ganz entgegen der Logik, ein Leben in Frieden und Erfüllung zu führen, macht der Mensch in seiner Gier nach Macht und Unterdrückung die Erde zu einem Schauplatz des Leidens. Wenn es eine Hölle gibt, sollte man von der "Hölle auf Erden" reden, für welche die Menschen selbst die Verantwortung tragen.

 

Juwel im Kosmos

Fast alle Kommentatoren bezeugen, dass die Erde ein wunderschöner Planet mit zahllosen Schönheiten ist. Es gibt eine ungeheuer vielfältige Vegetation und der Artenreichtum der Tierwelt ist kaum überschaubar. Die Erde bietet allen eine geeignete Lebensgrundlage. Und der Mensch, mit derzeit immerhin fast sieben Milliarden Einzelwesen, hat (wenn die Nahrungsmittel gerecht verteilt würden) sogar mit dieser Überbevölkerung reichlich Nahrung zum Verzehr.

 

3.Welt-Länder

Doch auf der Erde herrschen Umstände, die eine gerechte Verteilung von Nahrungsgütern verhindern. Einige "technisch fortschrittliche" Nationen beuten die "Dritte-Welt-Länder" (einen wesentlichen Teil Teil der Erdbevölkerung) förmlich aus und lassen es sich selbst relativ gut gehen.

 

Der Mittelstand

Die so genannte zivilisierte Welt, (vorzugsweise die westlichen Länder) wird von einer kleinen Elite gelenkt. Dabei geht es der Mittelschicht in den westlichen Ländern (materiell gesehen) noch relativ gut, obwohl es dort gerade jene Massen sind, die für den "Wohlstand" in ihren Ländern die eigentliche Last schultern.

 

Gemeinschaftsregeln

Das Leben wird (obwohl wir uns freiheitlich wähnen) von "oben" recht streng reguliert. Ich gebe zu, dass es in einer funktionierenden Gemeinschaft Regeln geben muss, an die sich alle zu halten haben. Sind die Regeln vernünftig, sollte ein gutes Zusammenleben möglich sein. Sind sie es nicht, (und das ist doch offensichtlich) sind Probleme vorprogrammiert ....

 

Kapitalistische Welt

In der westlichen Welt hat man das "Kapital" als Regularium installiert. In solch einer Welt bin ich groß geworden und habe gelernt, darin zu leben. Und wenn man alles glaubt, was die Politiker (und die von ihnen beauftragten "Experten) uns sagen, scheint die Welt auch irgendwie in Ordnung zu sein; außer es geschehen Fehler (wie Finanzcrashs, die es in gewissen Abständen immer einmal gibt).

 

Gewinn und Profit

Uns wird unentwegt (immer aufs neue) erzählt, die Wirtschaft müsse florieren; wir müssen konsumieren (keinesfalls Geld auf die Kante zur Vorsorge legen), und nur dann, wenn die Wirtschaft ihre gewohnten Zuwächse verzeichnet, könnte die Welt, in der wir leben (die kapitalistische) weiterhin funktionieren. Tatsächlich funktioniert das auf Gewinn und Profit ausgerichtete System nur unter diesen Bedingungen.

 

Konsumopfer

Längst haben wir das, was man Freiheit nennen könnte, in eine Konsum-Abhängigkeit eingetauscht. Wir sind Sklaven des Konsums geworden, und alles in unserer "fortschrittlichen" Welt wird von den Regeln des Konsums bestimmt. Das will ich an dieser Stelle nicht weiter erläutern, es wäre ein recht umfangreiches Kompendium und ich würde mich bei meinen Recherchen bestimmt über Gebühr ereifern.

 

Liebe

Was wäre, wenn die Welt nicht vom Kommerz sondern von der Liebe reguliert werden würde???

Wir werden vom lieblosen brutalen Geldmarkt beherrscht; warum ist es nicht möglich, dass wir von gegenseitiger Liebe reguliert werden? – Wir betreten dann zwar "Neuland" in unseren irdischen Gesellschaftsformen, doch, und da bin ich mir ganz sicher, müssen Regularien der Liebe unser Miteinander in ganz ungewohnter Weise positiv beeinflussen.

 

Die Verlierer

Nun, auch da gibt es Verlierer, nämlich all jene, die sich durch den Kapitalismus ungebührlich bereichern konnten und jene, die die Hebel des Kapitalismus nutzten, um Macht auf der Erde auszuüben. Sind jene Ausbeuter es wert, dass man ihnen eine Träne nachweint??? – Fast alle "Großen" dieser Welt würden rückwirkend degradiert werden; vom Kriegshelden zum Tyrannen, vom angesehenen Industriellen zum Ausbeuter, vom Heiligen Vater zum Menschenverdummer ...

 

Joch des Geldmarktes

Nun, soweit sind wir noch nicht. Noch leben wir in der von Menschen gemachten Hölle auf Erden und haben nach den Regeln der Marktwirtschaft zu funktionieren:

·        Dinge kaufen, die wir nicht benötigen,

·        Geld ausgeben, welches für schlechte Zeiten gedacht war,

·        für Geld arbeiten, welches wir nicht brauchen,

·        immense Abgaben für völlig unwichtige Maßnahmen leisten,

·        möglichst viele Dinge haben, die uns abhängig machen.

 

Dieser Liste könnten noch weitere Details angehängt werden, doch soll das hier nicht weiter der Gegenstand meines Aufsatzes sein.

 

Rückblick

Weil uns der Konsum völlig im Griff hat, sind wir in unseren Möglichkeiten, als Mensch gesellschaftlichen Kontakten oder geistigen Dingen Raum zu geben so stark eingeengt, dass wir am eigentlichen Leben vorbeigehen (vorbeileben). Am Ende eines jeweiligen Lebens wird man rückblickend auf all die Zeit schauen, in der man gearbeitet hat, um an die nötigen Mittel zum Konsum heranzukommen. Man wird auch auf die Zeit zurückblicken, die man mit all dem Konsum verbracht hat, und dann feststellen, dass alles weitgehend bedeutungslos und fürs eigene Leben wertlos war.

Man hat halt (mal wieder) fast umsonst gelebt.

 

Einige Antworten dazu, weswegen unsere Welt alles andere als ein Paradies ist, im vierten Teil: Welt in Quarantäne


Autor: B. Freytag

www.fallwelt.de/exil/erdenhoelle.htm